Hallo Leute,
folgender Text ist "Work in progress" und noch nicht fertig. Ich habe irgendwie das Gefühl das noch was fehlt, aber ich weiß nicht was. Außerdem weiss ich nicht wie ich bei diesem Text zu einem amtlichen Ende kommen soll. Aber vielleicht habt ihr ja eine Idee....
Das ideale Geschenk
Okay- hier kommt die Einemillionenfrage: wer von ihnen hat schon einmal einen Gutschein geschenkt bekommen? Hände hoch! Jetzt!
Und wer von ihnen hat schon einmal einen Gutschein verschenkt? Hände hoch! Jetzt!
Merken sie was?
So ziemlich jeder in unserem Kulturkreis hatte zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben schon einmal etwas mit Gutscheinen zu tun. Faszinierend, oder?
Laut aktuellen Studien rangierten Gutscheine 2015 in Deutschland auf Platz Eins aller Geschenke, jawoll, sogar noch vor Smartphones, Tablets, Laptops, DVD´s, Luxusjachten, Reitpferden UND Privatjets. Egal ob Weihnachten, Geburtstag, Namenstag, erster Arbeitstag, letzter Arbeitstag, Ostern, Pfingsten, Sabbat, Ramadan, Chanukka, Beschneidung, Einschulung oder Beisetzung- ein Gutschein geht IMMER!
In letzter Zeit ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich über dieses Thema nachdenke...per Definition ist ein Gutschein "Ein Dokument, das dem Inhaber ein Anrecht auf eine Dienstleistung, ein Objekt oder eine Ware gibt."
Aber alleine schon das Wort regt zum Nachdenken an...
G U T S C H E I N.
Was will uns dieses Wort sagen? Vielleicht:" Hier! Das ist ein "guter Schein""...also okay, in meinem Weltbild wäre nach dieser Definition ein 100€-Schein ebenfalls ein guter Schein.Vielleicht ist aber auch gemeint:"Hier! Schau mal, für dich: scheint gut zu sein...". Manchmal bedeutet der Begriff definitiv aber auch:"Hier für dich!Ich möchte den Schein wahren, daß ich es gut mit dir meine!"
Mir ist aufgefallen, daß es vier verschiedene Gruppen von Gutscheinen gibt, ebenso wie unterschiedliche Motivationen .
Die erste Gruppe ist mir die sympathischste: man verschenkt einen Gutschein um dem Anderen eine Freude zu machen. Gradlinig, authentisch, aufrichtig! Und wenn der Beschenkte richtig viel Glück hat, hat sich sein Gegenüber vielleicht auch Gedanken darüber gemacht, was dem Emfänger des Gutscheines so richtig gut gefällt! Ist das NICHT der Fall, sind wir direkt in Gruppe Zwei angekommen: Gutscheine, die "gut gemeint" sind.
Wir alle kennen das: man steht vor dem Weihnachtsbaum, man ist dieses Jahr mit singen dran und schmettert voller Inbrunst:"OH TANNENBAUM! OH TANNENBAUM!"(Anmerkung des Autors:Das war Death Metal), während die Matte gerade noch den Metallica-Rückenaufnäher verdeckt, und schon ist es Zeit für die Bescherung:
"Woooow, wie geil, ein Gutschein für...ein Helene Fischer Konzert...t-toll, Oma!".
Hat jeder schon so oder ähnlich erlebt- braucht aber kein Schwein!
Gruppe Drei dürfte ebenfalls jedem bekannt sein, ist aber nicht ungefährlich: Gutscheine die einem selbst einen Vorteil verschaffen!
Meine Damen: Sie wissen doch wovon ich rede, oder?
Ihr Klaus(oder Hermann oder Michael) rennt schon gefühlt seit dem Mittelalter in den gleichen ausgelatschten und ranzigen Aldi-Turnschuhen von Wühltisch herum. Sie könnten KOTZEN wenn sie diese Teile sehen, aber diese Bazillenminenfelder heimlich wegzuwerfen haben sie sich nicht getraut, und direkte Konfrontation hat ebenfalls nicht geholfen:
Sie:"Och Schatz, jetzt schmeiss die ollen Dinger doch endlich mal weg! Die sind doch schon total kaputt!"
Er:"Aber Mäuschen, in denen kann ich doch so gut laufen! Die sind doch noch gut!"
Also ZACK- was eignet sich besser als ein Gutschein von Deichmann? Und keine Sorge meine Damen: ihr Göttergatte wird den Gutschein definitiv nicht verfallen lassen, dafür ist er nämlich viel zu geizig!
Man muss nur aufpassen, das der Selbstzweck nicht zu offensichtlich wird, ansonsten sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Also aufgepasst meine Herren! Es kommt echt nicht gut wenn sie ihre konservativ-kathiolisch geprägte Ehefrau zu einem Candlelight-Dinner ausführen, ihr nach dem Dessert zärtlich einen Kuß auf die Stirn hauchen, nonchalant einen Umschlag über den Tisch schieben...in welchem sich ein Gutschein für den Besuch des Avantgarde-Theaterstückes "Satan fickt den Papst" befindet. Auch wenn sie selbst dieses Theaterstück noch so wahnsinnig interessiert,DAS kommt nicht gut! MITDENKEN! Und mal nebenbei bemerkt- es ist auch nicht nett ihrer Herzensdame einen Gutschein aus der Dessous-Boutique in der Innenstadt zu schenken, wenn deren Sortiment nur bis Größe 38 geht, ihre Angebetete aber 42 benötigt. Das ist nicht nett- das ist sadistisch.
Gruppe 4 wiederum beinhaltet den guten, alten "Verlegenheitsgutschein". Sie wissen schon- die Sorte Gutschein die man schnell auf einen Zettel kritzelt oder flott am PC ausdruckt, da man schon wieder einen Geburtstag oder Hochzeitstag verpennt hat und insgeheim hofft, der Beschenkte "vergisst "oder "verliert" diesen Gutschein irgendwie...irgendwo...irgendwann.
Da stehen dann so Sachen drauf wie:"Gutschein für 1x Rasen mähen", "Gutschein für einen schönen Abend zu zweit" oder "Gutschein für einmal gemeinsam in die Sterne schauen"...ist das nicht romantisch?
Mittlerweile bekommt man solche Gutscheine ja schon vorgedruckt im 20er-Bündel in jeder Buchhandlung. Wie peinlich ist DAS denn soetwas zu verschenken? Damit bestätigt man ja nur das man sogar für das Selbermachen zu faul war! Also ich wollte einen solchen Gutschein auf gar keinen Fall geschenkt bekommen, und sei er noch so süß.Warum? Sowas ist mir einfach viel zu unkonkret! "Gutschein für einmal gemeinsam in die Sterne schauen"-Hallo? Ich brauche Ort, Datum,Uhrzeit, Dauer, Wetterlage und eine Aufstellung der vorhandenen Snacks und Getränke! Dann weiß ich wenigstens ganz genau bescheid was auf mich zukommt. "Gutschein für einen romantischen Abend zu zweit"?Na toll, und was ist wenn die Angebetete darunter etwas ganz Anderes versteht als ich? Da ist der Ärger doch schon vorprogrammiert!
Wie wäre es denn mal hiermit, meine Damen? Also, das soll jetzt nur ein Beispiel sein, aber das Grundprinzip lässt sich auf jede Art Gutschein anwenden:
Gutschein für einen Blowjob
Darunter Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit, darunter wieder Multiple-Choice-mäßige Angaben zu den Details: bekleidet, halbnackt, nackt, im Liegen, im Sitzen, im Stehen, Schlucken ja/nein, falls nein alternativ auf die Brüste oder doch eher in´s Taschentuch, Zutreffendes bitte ankreuzen!
So einfach kann es sein! So wird geschickt jegliches Mißverständnis umschifft.
Natürlich kann man die ganze Geschichte auch umkehren meine Herren, die Tür schwingt in beide Richtungen! Dann könnte der Gutschein etwa wie folgt aussehen:
Gutschein für ein ausgedehntes Vorspiel
Darunter wieder Ort, Datum und Uhrzeit, und natürlich die obligatorischen optionalen Angaben:Art der Beleuchtung, Art der Musik, Sekt ja/nein,Räucherstäbchen ja/nein, Massage ja/nein, Handschellen und/oder Augenbinde ja/nein, mit den Händen, mit der Zunge,mit Beidem, Einsatz von Sexspielzeug ja/nein, falls ja: welche Sorte, SM gewünscht, falls ja, bitte Härtegrad angeben auf einer Skala von 1 bis 10.
Nun gut, je mehr ich darüber nachdenke... also falls Frauen eher auf das "Überrasch mich"-Prinzip abfahren, sollten Sie, meine Herren, vielleicht doch lieber auf diese Art Gutschein verzichten.
Aber bitte...bitte vergessen Sie nicht abschließend noch einen wichtigen Satz auf den Gutschein zu schreiben. Passen Sie jetzt gut auf, Sie werden mir dankbar sein:
Bitte unbedingt "Dieser Gutschein ist NICHT übertragbar" drunter schreiben!
Gutscheine sind wirklich ein ziemlich weites Feld wenn man mal darüber nachdenkt, aber wenn man ein paar einfache Grundsätze und Regeln befolgt hat man beinahe schon das ideale Geschenk! Während ich so darüber sinniere bemerke ich:irgendwie freue ich mich schon darauf meinen nächsten Gutschein geschenkt zu bekommen, am liebsten gleich Mehrere! Denn wie lautet das beliebte Sprichwort:
Ein Gutschein ist gut, zwei Gutscheine sind Güter!
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