Mittwoch, 19. Dezember 2018

Zersplittert

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss?

Von wegen!

Das Leben ist eine Achterbahn.

Ein Wechselbad.

Eine Sinuskurve.

Gipfel und tiefe Täler.

Komischerweise kommt bei mir am Ehesten ein Moment der Inspiration ,wenn ich mich mal wieder in einem Tal befinde. Seltsam... ist aber so. Auch folgender Text kommt aus einem tiefen Tal, und er reflektiert NICHT meine momentane Verfassung, hat er doch schon einige Jahre auf dem Buckel!

Ein Text über sexuelle Frustration...


Zersplittert


Splitter....
Schon wieder zerspringt etwas in mir
Als ich bei dir liege, den Brennpunkt in deinem Nacken küsse,
dort, wo du es gern hast.
Schmecke deine Haut auf meiner Zungenspitze
während ich meinen Arm um dich lege und dich näher zu mir ziehe.
Nur um zu spüren das eine Reaktion ausbleibt...keine Regung
Teile diesen Moment mit einem Stück lebloser, menschlicher DNA
Warm und pulsierend unter der Oberfläche
und trotzdem tot.

Verwüstet....
Schon wieder zerbricht etwas in mir
Als ich die hungrigen Haie hinter mir lasse und im Heimathafen ankere.
Gierend nach Wärme, einer Berührung
Finde ich dich, deinen Blick auf diesen schwarzen Spiegel geheftet
Dieses Zehnmeilenstarren, das ich so gut kenne.
Und deine selektive Wahrnehmung
hindert dich daran mich als Ganzes zu sehen.
Du siehst Teile von mir
Ich bin da...
Und auch nicht...
Stille sprengt meine Ohren während ich mich nach Austausch sehne
Austausch von Gedanken
Ideen
Gefühlen
Ich sage irgendetwas und die Leere zu vertreiben,
und meine Worte klingen so ausgehöhlt
wie deine stummen Antworten.

Verzweiflung...
Schon wieder verzweifelt
Als ich tief in mir spüre wie mein Verlangen mir in Zeitlupe den Rücken zukehrt
und eine leere Hülle zurücklässt
ohne jede körperliche Leidenschaft.
Und während die Lust in mir verblasst,
einst so stark und ungezügelt,
scheint es dich nicht zu berühren.
Nur ein weiteres Ding, über das du dir nicht den Kopf zerbrechen musst!
Schätze ich.

Also wahre ich die Contenance, ziehe die Fassade hoch, mache weiter
spiele den Lebendigen
Doch in mir bin ich tot.

Erkennst du es denn nicht?




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